Dienstag, 30. Dezember 2008

special way

erst hatt ich schon ein wenig angst. so alleine. in luong namtha haben sich unsere wege getrennt, die von anat und mir. und ich bekam einen tip von einer strasse über die berge. aber dann hab ich mich doch auf den weg gemacht.
wenn du so auf der nebenstrasse radelst, so steine unter deinem rad spürst, merkst du nach zwanzig, vielleicht vierzig kilometern, dass du jetzt langsamer unterwegs bist. zwar kannte ich den weg nach nale noch von der busfahrt vor zwei jahren. aber es ist halt doch was anderes, mit dem lot tip zu fahren. immer wieder frag ich nach meinem dorf, will ich doch die abbiegung nach links nicht verpassen, aber ich bin viel zu früh am fragen. einige zehnten kilometer warten noch auf mich...
mittags um drei komm ich in xy an und da ist feststimmung. ich radle zum dorf runter, welches am nahm tha liegt. und dutzende von kindern umringen mich nach minuten. erst bin ich unsicher. was soll ich tun, weiterfahren, bleiben. aber die dorfbewohner bewundern schon mein huphup und laden mich ein, mit ihnen zu essen. es gibt tartar. sie haben feststimmung. die tische mit bananenblättern bedeckt. schüsseln mit sticky-rice, saucen und tartar vom beef mit essstäbchen. laolao aus bamboobechern. wie gern hätt ich einen der becher. ich bin mittendrin. esse, rauche, trinke mit. es tut gut, ohne worte zu kommunizieren, wer das gelernt hat, weiss was ich meine. augen sprechen bände.
schliesslich übernachte ich im dorf und freue mich auf den nächsten tag.

Freitag, 26. Dezember 2008

wieder in laos

der erste tag war anstrengend. kaum angekommen, machen wir uns auf den weg nach norden auf der chinesischen strasse. warum sie chinesische strasse heisst, weiss keiner. sie ist die beste strasse von laos und ich hätte sie wohl besser nicht genommen. aber was solls, wir sind nach zwei stunden geradeaus nur so den berg hochgeklettert. mein velo hat geschnurrt und oben angekommen wartete ich auf anat. wie mir erzählt wurde, war es absolut spannend, wie die strasse gebaut wurde. je einen drittel hatten die chinesen, die thailänder und die laoten zu bauen. die chinesen waren schnell am werk mit riesen bulldoggern und dutzenden von frauen. aber kaum war ihr teil fertig, so war sie am ende schon wieder kaputt. die thailänder haben gemessen und vermessen und wieder gemessen, rund ein halbes dutzend mal, bis sie endlich mit bauen begannen. und die laoten haben erst mal ein grosses haus gebaut für die zuständigen der strasse, dann haben sie beraten. sollen wir die chinesen oder die thailänder engagieren? und schliesslich entschieden sie sich für die thailänder. und waren vor ihnen fertig. ob das wohl auf die qualität der länder allgemein schliessen lässt?
tja und dann gings wieder runter. und im nächsten dorf gab es leider nichts zu essen. aber auch diese einstellung war falsch. verbringe erst einmal zeit mit den laospeople und sie geben dir essen und bett. aber einfach ankommen und nach essen fragen ist falsch am platz hier. die laoten sind scheu, zumindest in den einfachen dörfern. sie denken, sie könnten dir nichts passendes bieten. also wenn du laos besuchst und nicht gerade in den touristenstädten bist, so verbringe zeit, lache und rede mit ihnen, zeige auf ein huhn und zahl ihnen um die 40'000 kip, soviel ist ein huhn hier wert und sie werden es für dich schlachten. ich bi jetzt übrigens millionär für kurze zeit. 1000 kip sind 4 baht, also sind 1'000'000 kip 4'000 baht was ungefähr 100 sfr entspicht.
zuguter letzt wurde es nacht als wir an einem fluss ankommen und wir rätseln gerade, ob wir weiterfahren oder das wenige wasser, das wir noch haben trinken und mit dem flusswasser suppe kochen wollen und im zelt schlafen wollen, als ein wagen anhält und uns bis in ein guesthouse mitnimmt. rauf und runter. wir sind froh, dass wir all die hügel nicht per pedes überqueren und schlafen friedlich ein.

am nächsten tag treffen wir zwei schweizer, die mit dem velo von der schweiz hergekommen sind, ja, sie haben geschummelt und sind mit der transsibirischen eine weite strecke ohne velo gegangen... wir tauschen natürlich nachrichten aus. wichtige nachrichten für velofahrer. geht es hoch oder runter. auf der karte, die erhältlich ist, ist nichts davon zu sehen. die velofahrer erzählen, dass wir nach sechs kilometern einen weiteren berg vor uns haben und bis zur nächsten grösseren ortschaft viele hügel. also beschliessen wir nach fünf kilometer im nächsten dorf anzuhalten, kommen in ein gespräch mit einheimischen und werden schliesslich, als wir den 11uhr bus nicht anhalten konnten zum mittagessen eingeladen. es gibt fledermaus. auf laos NOK (NOK heisst vogel, was fledermaus heisst weiss ich nicht mehr). schmeckt wie schlange. zumindest das fleisch, die flügel sind weniger schmackhaft. aber schliesslich muss ich sagen. friss vogel oder stirb...

Montag, 21. April 2008

reisen nach laos

laos ist schon eine reise wert. das land ist arm. hat kaum strassen, ausser eine, die von den chinesen finanziert wurde, um ihre billigen verseuchten spielzeuge und anderes schneller ans meer von thailand zu bringen. seit jahren werden ganze wälder abgeholzt und dafür kautschukbaum-monokulturen angepflanzt. auch hier sind die chinesen am werk. das paradies wird also nicht mehr lange paradies sein.
viele strecken werden mit booten auf dem mekong oder anderen flüssen zurückgelegt. ein absolut abenteuerliches erlebnis. achtung vor abzockern. da die menschen bettelarm sind, nicht im herzen, sondern geldmässig, werden oft völlig überrissene preise für eine fahrt verlangt. tourismus ist noch neu und man hat nicht die in thailand übliche haltung, von den westlern mehr verlangen aber sie nicht vergraulen.
es gibt dörfer, die noch völlig ohne strom leben. die meisen dörfer haben abends so zwei stunden licht. dann ist wieder kerzenzeit. also akku einstecken nicht vergessen.
das essen ist einfach, aber gut. nicht so abwechslungsreich wie in china oder thailand, manchmal auch mit ranzigem oel gebraten, aber gut waren die franzosen hier. die baguettes sind super! unbedingt sandwiches probieren. das bier lao ist im ganzen osten bekannt. achtung vielleicht ist es besser, vegetarisch zu essen. hier werden auch hunde, vögel, ratten und weiteres verspeist.
wenn du tussimässig unterwegs bist, dann mach einen weiten bogen um laos. es ist nichts für dich. ansonsten absolut empfehlenswert.
viele thailandtouristen machen einen abstecher nach laos oder vietnam um ihr visa zu erneuern.

Sonntag, 20. April 2008

fried big noodles with vegetables

ein bis zwei zwiebeln grob in monde schneiden und in erwärmtem flowerbrand oil kurz andünsten. einen viertel kabis in streifen geschnitten; oder ein sonst erhältliches grünes gemüse; evtl. sogar vier bis fünf grüne halbierte bohnen, dazugeben. immer mal wieder das gemüse mit einem grossen aluminiumlöffel in der aluwok umdrehen. den gasschalter ein wenig im gegenuhrzeigersinn drehen, also die energie reduzieren, oder wenn du noch einen holzkocher hast, die drei späne etwas auseinanderlegen, damit das feuer ruhigt.
jetzt sojasauce und, wer mag, fisch-bambussprossensauce dazugeben. ich bevorzuge auf dem ferig angerichteten gericht asiatisches ketchup welches die sakralchakrenfarbe orange trägt und mit einem hübschen etikett (2farbendruck rot/grün), tomaten und peperoncini sowie tailändischem schriftzug gekleidet ist. ein halber grosser aluminiumlöffel sojasauce genügt und von der fischsauce ein paar spritzer (sie ist abscheulich, ehlich). eine tomate, in schnitze geschnitten oder auch in scheiben, weil kochen soll ja wie alles spass machen, also nimm den moment und hack das zeug wie du gerade lust hast und nicht wie du musst, weil das essen wird viel besser, wenn du mit lust kochst, egal ob schnitze oder scheiben..., dazugeben. immer wieder alles mit dem aluminiumlöffel drehen.
grosse, dicke, oder eben auch feine schmale, siehe lustprinzip, glasnudeln, die vorher in wasser eingeweicht wurden, etwa eine handvoll in die pfanne geben und nach wenigen momenten ist das essen fertig.
etwas schnittlauch oder ein gras aus der wiese vom nachbarn (achtung nicht vom pissecken) feinhacken und darüberstreuen. wer noch nüsse vom letzten herbst im vorrat hat nimmt ein paar davon, zerkleinert in irgendwelcher spassvoller weise, und tut auch sie darüber. wer es vermag, und das kann ich nun wirklich empfehlen, kauft eine limette und serviert sie halbiert zu den nudeln. die limette mit der gabel anstechen und direkt über dem gericht ausdrücken. aber das macht der esser. nicht der kocher, gell?
gegessen wird mit holzstäbchen oder mit löffel und gabel. messer sind keine da. dazu grüntee servieren. wasser ohne gas bereitstellen. wenn eine zweite person das gleiche gericht wünscht, einfach wieder von vorne beginnen. sobald der strom eingeschaltet wird, das heisst bei sonnenuntergang kannst du das essen beim verspeisen auch noch sehen und es schmeckt viel besser, tja die augen essen mit... denke daran, dass du den akku für den photoapparat im zimmer inzwischen eingesteckt hast, weil in zwei stunden ist wieder kerzenzeit und der strom abgestellt. je nach saison und dorf variieren die zutaten. gib nie mehr als eine tomate ins gericht, die sind kostbar. und vom grünen, viel erhaltlichen gemüse kannst du viel dazugeben. es soll hier menschen geben, die nicht nur hunde und katzen essen. heute morgen sah ich vögel zu fünft mit holz durch den hals zusammengebunden. sie werden von den marktbesuchern auf die fettigkeit geprüft. schöne grüne, blaue vögel.

hundegedanken

ich sitze vor ihr und sehe den prügel der frau, die mir jeden tag zu essen gab. meine freunde stehen mir bei. sie versuchen, das unabänderliche zu verwandeln. umkreisen die beiden frauen. der prügel der frau ist ein schweres stück holz. wenn ich mich wehre, werde ich die schmerzen nur verlängern. ich sitze also wartend auf meinen tod hier vor meiner schlächterin. sie steht ruhig da. den prügel erhoben. drei minuten vorher haben sie mich hier angebunden. jetzt ist der tod nah. die zeit steht still. zwei falangs im restaurant gegenüber sind in gedanken bei mir. meine ernährerin erspührt den richtigen zeitpunkt. treu wie ein hund warte ich. jetzt ist der zeitpunkt gekommen. ein schlag. ein kurzer moment nur schon fliege ich aus meinem körper. schwebe über dem areal.
ein messer am hals des jetzt verlassenen körpers schlitzt mir die ader auf. blut fliesst. sie legen meinen toten körper in heisses wasser und beginnen mein fell mit einem messer abzuschaben. darunter kommt weisse haut zum vorschein. meine freunde legen sich still in eine ecke. sie werden mir folgen. ich werde vorangehen in den hundehimmel.
den falangs im restaurant wird schlecht. sie haben fleisch ein leben lang immer nur in plastik verschweisst gekauft.